Die Wilhelmstraße – Geschichte des Berliner Regierungsviertels
Als die Machthaber der Deutschen Demokratischen Republik im August 1961 Berlin durch Mauer und Stacheldraht teilen, liegt die Wilhelmstraße in unmittelbarer Nähe der Grenzanlagen. Vom Pariser Platz und Brandenburger Tor bis zum damaligen „Haus der Ministerien” (früher Reichsluftfahrtministerium, heute Finanzministerium) verläuft sie im Abstand von rund 200 Metern parallel zur Mauer.
Umbenennung des Wilhelmplatzes

Bundesarchiv, Bild 183-S90477 / Fotograf: Rudolph; Lizenz CC-BY-SA 3.0
1949 wird der Wilhelmplatz seitens der Regierung der DDR von Oberbürgermeister Ebert in „Thaelmannplatz“ umbenannt. Walter Ulbricht erklärt in seiner Rede am 30. November 1949, aus dem nach einem „Kriegshetzer“ benannten Platz sei ein Symbol eines friedliebenden, aufbauenden Berlins geworden.
terrain vague
17. Juni 1953
Nachdrückliche Forderungen

Bundesarchiv, Bild 146-2003-0031 / Fotograf: Unbekannt; Lizenz CC-BY-SA 3.0
Blutiges Ende

Bundesarchiv, B 145 Bild-F005191-0040 / Fotograf: Unbekannt; Lizenz CC-BY-SA 3.0
Wiederherstellung der alten Verhältnisse

Bundesarchiv, Bild 183-20153-0001 / Fotograf: Unbekannt; Lizenz CC-BY-SA 3.0
Wiederaufbau des schwer beschädigten Brandenburger Tores

Bundesarchiv, Bild 183-58697-0001 / Fotograf: Horst Sturm; Lizenz CC-BY-SA 3.0
Sieben Jahre dauert die Restaurierung des Brandenburger Tores und kostet die DDR ca. zwei Millionen Mark (DDR). Preußenadler und Eisernes Kreuz werden auf Anweisung der Regierung entfernt. Am 22. September 1958 wird die restaurierte Quadriga auf ihren Platz zurückgestellt.
Bau der Mauer
Niemand hat die Absicht ...

Bundesarchiv, Bild 183-83911-0002 / Fotograf unbekannt; Lizenz CC-BY-SA 3.0
„... eine Mauer zu bauen“

Fotograf: Willy Pragher; Lizenz CC BY 3.0, via Wikimedia Commons Foto Pragher
Seitenblicke

Fotograf: Willy Pragher; Lizenz CC BY 3.0, via Wikimedia Commons Foto Pragher
Wilhelmstraße wird „Otto-Grotewohl-Straße“

Im September 1964 wird die Wilhelmstraße zu Ehren Otto Grotewohls (1894–1964), des jüngst verstorbenen Ministerpräsidenten der Deutschen Demokratischen Republik, in „Otto-Grotewohl-Straße“ umbenannt.
Gedenktafel am Haus des Institutes für Marxismus-Leninismus. Das am 6.10.1988 enthüllte Bronzerelief schuf die Berliner Bildhauerin Karla Gänßler.
Anerkennung der DDR
Botschaft der Tschechoslowakei

© Marlen Wagner
Auf der oberflächlich leeren Fläche zwischen dem ehemaligen Neubau der Reichskanzlei und einem des zerstörten Hotels Kaiserhof, entsteht in den Jahren 1974 bis 1978 die Botschaft der ČSSR. Während der Bauarbeiten wird der zweigeschossige Bunker des ehemaligen Hotels entdeckt. Von diesem Bunker aus leitete Goebbels die Aufräumarbeiten nach der „Luftschlacht um Berlin“ im November 1943.
KSZE-Schlussakte

Bundesarchiv, Bild_183-P0730-033 / Fotograf: Dieter Demme; Lizenz CC-BY-SA 3.0
In der am 1. August 1975 unterschriebenen KSZE-Schlussakte in Helsinki verpflichten sich die unterzeichnenden Staaten zur Unverletzlichkeit der Grenzen, zur friedlichen Regelung von Streitfällen, zur Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten anderer Staaten sowie zur Wahrung der Menschenrechte und Grundfreiheiten. Diese Absichtserklärung ist ein „Tauschgeschäft“ zwischen Ost und West: Dem Ostblock bringt sie die Anerkennung der Grenzen der Nachkriegsordnung und einen stärkeren wirtschaftlichen Austausch mit dem Westen. Dem Westen Zugeständnisse bei den Menschenrechten seitens der Ostblockstaaten.
Palast der Republik

Bundesarchiv, Bild 183-1986-0424-304 / Fotograf: Peter Heinz Junge; Lizenz CC-BY-SA 3.0
Zwischen 1973 und 1976 wird das Gebäude nach Plänen Heinz Graffunders und anderen auf einem 15.300 Quadratmeter großen Teil des Geländes des ehemaligen Berliner Stadtschlosses an der Spreeseite des Marx-Engels-Platzes errichtet. Hier finden alle fünf Jahre die Parteitage der SED statt, hier hat die Volkskammer der DDR ihren Sitz.
Gestaltungs- und Bebauungsplan für Berlin
Letzter ordentlicher Parteitag der SED

Bundesarchiv, Bild_183-1986-0421-010 / Fotograf: Rainer Mittelstädt; Lizenz CC-BY-SA 3.
Michail Gorbatschow beglückwünscht Erich Honecker: „Lieber Genosse Erich Honecker! Das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei der Sowjetunion beglückwünscht Sie herzlich zur Wiederwahl zum Generalsekretär des Zentralkomitees der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands. Darin sehen wir einen weiteren Beweis Ihrer hohen Autorität …“ (Neues Deutschland, 22.04.1986)
Danach findet nur noch ein Sonderparteitag im Dezember 1989 statt, auf dem sich die Partei umbenennt in „Sozialistische Einheitspartei Deutschlands – Partei des Demokratischen Sozialismus“.