Die Wilhelmstraße – Geschichte des Berliner Regierungsviertels
Das Berliner Regierungsviertel in der preußischen Zeit: Die Wilhelmstraße und der Wilhelmplatz entwickeln sich zu einem Areal, in dem feudale Ansprüche architektonisch Form finden. Im Verlauf dieser Epoche setzen sich auch bürgerliche Interessen durch. Regieren, repräsentatives Wohnen und Handel bestimmen die Stadtentwicklung und die Architektur der Bauwerke.
Friedrichstadt
[Public domain], via Wikimedia Commons, gemeinfrei
Die Königliche Residenz Berlin

Digitalisierung: Zentral- und Landesbibliothek Berlin, 2011
URN
Erweiterung der Friedrichstadt
[Public domain], via Wikimedia Commons, gemeinfrei
Das erste Brandenburger Tor
[Public domain], via Wikimedia Commons, gemeinfrei
Architektur
Wichtige Baumeister: Philipp Gerlach (1679–1748), Carl Friedrich Richter (1701–1766), Karl Friedrich Schinkel (1781–1841)
Palais Radziwill (vorher Palais Schulenburg)

Architekturmuseum TU-Berlin, Fotograf: Königlich Preußische Messbild-Anstalt, Inventarnr. F 0074
Unter der Regierung von Friedrich Wilhelm I. errichtet, spiegeln die wechselnden Besitzverhältnisse des barocken Palais über mehrere Epochen Berliner Kultur und Politik bis hin zum Sitz des Reichskanzlers wider.
Palais Marschall (später Vossisches Palais)
Prinz Karl Palais / Ordenspalais

Zeichner: Johann Heinrich Hintze; Stecher/in: Finden
Architekturmuseum TU-Berlin, Inventarnr. 45570
Das Palais wird ab 1737 als Residenz des preußischen Generalmajors Karl Ludwig Truchsess von Waldburg an der Nordwestecke des Wilhelmsplatzes (Nr. 7/8) errichtet. Verschiedenste Nutzer prägen sein Bild durch die Epochen: Es ist Sitz der Berliner Gesandtschaft des Johanniterordens, beherbergt die Vereinigte Presseabteilung und das Auswärtige Amt des preußischen Staates, das Ministerium für Volksaufklärung und Propaganda während des NS, das Ministerium für Medienpolitik in der DDR und das Bundesministerium für Arbeit und Soziales des wiedervereinigten Deutschlands.
Wilhelmplatz
Palais Vernezobre – Prinz-Albrecht-Palais

Quelle: Gorch Pieken und Cornelia Kruse: Preußisches Liebesglück – Eine deutsche Familie aus Afrika
Von 1737 bis 1739 lässt Baron Franziskus Matthäus von Vernezobre de Laurieux (1690–1748) auf Geheiß König Friedrich Wilhelm I. das Palais Vernezobre in der Wilhelmstraße 102 errichten. Von Schinkel umgebaut, von Lenné mit einem großen Garten versehen, bleiben Palais und Gelände bis 1931 im Besitz des Hauses Hohenzollern.
Die Politik zieht in die Wilhelmstraße
Das neue Brandenburger Tor

Architekturmuseum TU-Berlin, Inventarnr. 5962
Das schlichte Tiergarten Tor ist nicht mehr repräsentativ genug. Am Ende der Prachtstraße „Unter den Linden“ lässt Friedrich Wilhelm II. das neue „Brandenburger Tor“ errichten. Carl Gotthard Langhans entwirft das neue Tor im frühklassizistischen Stil; die zwei Torhäuschen, die das Tor flankieren, sind in Form antiker Tempel gestaltet.
Die Quadriga

© Marlen Wagner
Die von Johann Gottfried Schadow gefertigte Quadriga wird auf das Brandenburger Tor gesetzt. Dort verbleibt sie bis zum Jahr 1806. Nach der Schlacht bei Jena und Auerstedt demontieren die siegreichen Franzosen die Quadriga und nehmen sie als Beute mit nach Frankreich. Erst 1814 gelingt es Feldmarschall Blücher und der preußischen Armee, die Quadriga zurückzuerobern.
Umgestaltung des Wilhelmplatzes durch Schinkel
Grundriss von Berlin

Verfasser: Selter
Digitalisiert durch die Zentral- und Landesbibliothek Berlin, 2003
Public Domain / gemeinfrei
Dieser Plan von Selter wurde sehr häufig, fast im Jahresabstand, aktualisiert und dokumentiert deshalb die Bautätigkeit in diesem Gebiet detailliert. Die farbliche Gestaltung zeigt die Zuständigkeitsbereiche der 29 Polizeireviere.
Bebauung vollständig

Berlin: Schropp, 1863
Digitalisierung: Zentral- und Landesbibliothek Berlin, 2011
Maßstab: 1:12 500
URN
Public Domain / gemeinfrei
Bis 1850 ist auch die Bebauung zwischen Leipziger Straße und „Unter den Linden“ abgeschlossen – sie entspricht mit ihren barocken Adelspalais genau den Vorstellungen des preußischen Staates.